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Derzeit kreisen mehr als 170 Millionen Stücke Schrott größer als ein Millimeter um die Erde, schätzt die Europäische Weltraumagentur Esa. 29.000 davon sind größer als zehn Zentimeter, knapp 750.000 weitere größer als ein Zentimeter. Bei Aufprallgeschwindigkeiten von bis zu 36.000 Stundenkilometern kann schon eine kleine Schraubenmutter die Energie einer explodierenden Handgranate entwickeln. Wegen des Einschlags winziger Lack-Reste mussten Fenster von Space Shuttles ausgewechselt werden. Mehrmals täglich werden 17.000 Objekte neu vermessen, damit Satelliten ausweichen können.

Die Befürchtung: Das Problem könnte sich verselbstständigen. "Wenn nichts getan wird, wird die Region bis 1000 Kilometer langsam immer gefährlicher. Flugkörper bräuchten stärkere Schilde und die Kosten für die Nutzung des Weltraums würden steigen", sagte Nasa-Mann Kessler schon 1978. Doch stärkere Schilde bedeuten auch: Mehr Masse und Größe und deswegen wiederum ein höheres Risiko für Zusammenstöße. "Große bemannte Raumstationen wie die ISS könnten vollkommen untauglich werden, weil sie auf niedrigen Umlaufbahnen anfälliger für Müll sind, und auf hohen Umlaufbahnen die Strahlung zu stark ist."

Der erdnahe Weltraum wird zur Mülldeponie. Um die Erde kreisen außer der ISS etwa 1000 aktive Satelliten, die unerlässlich sind für viele Annehmlichkeiten des Alltags: Internet, Fernsehen, Navigation. Hinzu kommen Interessen von Militär, Wissenschaft und Wirtschaft. Geschätzte 6000 Tonnen Weltraummüll, vom Splitter bis zum defekten Satelliten, bedrohen die teure Technik."Alle zehn Jahre ist mit großen Kollisionen zu rechnen, bei denen Trümmer entstehen", warnt Donald J. Kessler, ehemaliger Chef der Abteilung für Weltraummüll bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

Kollisionsgefahr

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